Marktsonntag im Netz - oder: Wo sind meine Kunden?

(30.07.2014) Ein Jahrmarkt vermag in aller Regel tausende Besucher von Nah und Fern zu begeistern. Wer dort an einem Stand seine Waren feilbietet kann demzufolge mit einem deutlich gesteigerten Ansturm von Kundschaft rechnen. Und es ist im Wesentlichen auch nichts Neues: Wer sein Geschäft in einer hochfrequentierten Einkaufsmeile betreibt, dem mangelt es in aller Regel nicht an Interessenten. Für das Online-Business lautet die Frage folgerichtig: Wo und wann ist der nächste Marksonntag im Netz?

Codename "Traffic"

Den Besucherstrom auf der eigenen Website bezeichnet man gemeinhin gerne als Traffic. - Und über alle Trafficquellen hinweg ist die Suchmaschine Google weiterhin das "Non plus ultra". Direkt oder indirekt ist allerdings seit geraumer Zeit auch ein zunehmender Einfluss der sozialen Netzwerke zu beobachten, den nicht zuletzt Google selbst als "soziale Signale" für das Ranking in den Suchergebnissen verwertet. Auf der Suche nach dem passenden Marktplatz für den eigenen "Stand" lohnt deshalb der Blick in eine aktuelle Studie von "Shareaholic" die den Anteil, der Social Media am Traffic widerspiegelt. Erfasst sind hierbei 300.000 Webseiten mit etwa 400 Millionen monatlichen Besuchern aus dem amerikanischen Markt.



Wie zu erwarten führt Facebook die Rangliste der 8 führenden sozialen Netzwerke weiterhin an. Überraschen dürfte hier aber vor allem die stetig steigende Dominanz mit der dies geschieht. Noch vor rund einem Jahr belegte Facebook den 1. Platz mit 9,34% des verursachenden Besucherstroms, aktuell beträgt dieser Wert nahezu ein Viertel (23,29%) des gesamten Traffics. Ehrlicherweise Weit abgeschlagen teilen sich die weiteren Plattformen die Krumen. Heraus sticht hier vor allem noch der Zweitplatzierte Pinterest mit etwa 6% Anteil am Besucherstrom. - Die genauen Anteile lassen sich bequem aus der oberen Tabelle entnehmen.



Klar ist: 1 : 1 lässt sich die Statistik nicht auf den hiesigen Markt ummünzen. Zum einen gibt es regionale Unterschiede im Klick- und Besucherverhalten, zum anderen sind auch vornehmlich bundesweit agierende Netzwerke wie Xing hierin nicht berücksichtigt. Immerhin lassen sich wohl durchaus generelle Schlüsse über Akzeptanz und Reichweite der sozialen Medien treffen. - Und hier führt aktuell kein Weg an Facebook vorbei. Ob und inwieweit dies die optimale Plattform für das eigene Geschäftskonzept in der virtuellen Welt sein kann muss im einzelnen geklärt werden. Dennoch: Wer einen vollbesuchten Jahrmarkt sucht wird auf Facebook sicherlich fündig.

Vorteilhaft für eine eigene Präsenz auf Facebook ist darüber hinaus sicherlich auch die Indexierung der Beiträge in den Suchergebnissen selbst. Eine aktuelle Studie von "Stone Temple Consulting" weist dies beispielhaft für Twitter nach. Deren wichtigsten Erkenntnisse: Eine "Übernahme" der Tweets in das Ranking erfolgt im Gesamten nur spärlich, zudem deutlich zeitversetzt und größtenteils nur bei Profilen mit vielen Followern. Schon aus der Erfahrung heraus hat ein Post innerhalb einer Fanpage auf Facebook hier deutlich bessere Voraussetzungen für eine Auswirkung in den SERPs (Search Engine Result Pages).

Ein aktuelles Fazit

Die großen sozialen Plattformen auf Grund der gegenwärtigen Situation nicht zu beachten ist deutlich verfrüht, denn auch wenn die Zahlen derzeit eindeutige Tendenzen aufweisen: Die Zielgruppe selbst ist hierbei nicht berücksichtigt. Darüber hinaus bedingt gerade die Viralität, dass plattformübergreifende Beiträge zu einer gesteigerten Reichweite führen. Ein Videobeitrag der über Youtube eingestellt wurde kann direkt in Facebook, darüber hinaus aber auch in Blogs, Foren und an anderer Stelle gewinnbringen eingebunden werden. Ein in Facebook publiziertes Video ist hier schon technisch deutlich schwerer zu verbreiten.

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