KI-Evolution: OpenAI o3
Kennen Sie noch Commander "Data"? Er ist der erste und einzige Androide der jemals in die Sternenflotte eintritt - und ein Publikumsliebling der Serie Star-Trek. Als Data irgendwann erkennt dass er sich nicht mehr weiterentwickeln kann, lässt er sich einen Emotionschip implantieren. (Weiterlesen: Die KI-Evolution - OpenAI 03 mit Abstraktionsvermögen)
Tatsächlich hat eine Studie des Studie des Allensbach-Instituts im Jahre 2019 ergeben, dass bei 20% der Befragten der Droide R2-D2 (Star Wars) noch vor Commander Data (17 %) ihrer Vorstellung von Künstlicher Intelligenz am nächsten kommt. Er ist damit gleichauf mit dem Terminator (17 %) und wird gefolgt von K.I.T.T. (Knight Rider) mit 16 %. Unser Bild von KI ist dementsprechend oftmals von sogenannter "starker KI" geprägt die menschliche Funktionen wie Denken, Planen und das lösen von Problemen beherrscht.
Dem gegenüber erleben wir aktuell eher Industrieroboter bei schweren, eintönigen Arbeitsabläufen oder Computersysteme beim verarbeiten großer Datenmengen. Allesamt Systeme, die auf einer sogenannten schwachen KI basieren. Eine Differenzierung ist also notwendig, denn schwache Künstliche Intelligenz konzentriert sich auf die Ausführung spezieller Aufgaben, während eine starke Künstliche Intelligenz darauf abzielt sich letztlich selbst das lösen von Problemen beizubringen. Nach derzeitigem Stand ist KI im Bereich von Kreativität, emotionalem Verständnis, Empathie, usw. noch stark begrenzt. Jetzt aber hat OpenAI eine künstliche Intelligenz vorgestellt die Abstraktionsvermögen haben soll.
Abstraktionsvermögen? Der Volksmund spricht "Wer nur den Hammer kennt, für den ist die ganze Welt ein Nagel" und trifft es damit eigentlich zentral. Nicht nur Handwerker wissen bisweilen für welche Aufgaben man einen Hammer verwenden kann und für welche besser nicht. Ein Verständnis von Objekten und deren zugehörigen Eigenschaften ist also grundlegend und dennoch sehen wir hin und wieder Hände mit 6 Fingern in KI-generierten Bildern. Vergangenes Jahr wurde ein Wettbewerb mit dem Namen ARC-AGI ins Leben gerufen, der die Entwicklung von KI-Systemen fördert die bislang unbekannte, logische Aufgaben ohne umfangreiche Trainingsdaten lösen können. Menschen gelingt es diesen ARC-AGI-Test im Schnitt mit 84 Prozent zu absolvieren, das neue Modell von OpenAII o3 erreicht hingegen bis zu 88 Prozent bei gleicher Teststellung...
Der neue Denkansatz mit dem das erreicht wurde nennt sich "Reinforcement Learning" (Verstärkendes Lernen) und arbeitet mit dem Belohnungs- und Bestrafungsprinzip, einem der Natur nachempfundenen Lernprinzip. Bionik also mal ganz anders? Wir dürfen gespannt darauf sein, was sich hieraus noch in diesem Jahr entwickeln kann / wird. Noch ist Zeit, denn Commander Data wird erst im Jahr 2336 von Dr. Noonien Soong in der Omicron Theta Kolonie gebaut werden.