Webdesign-Entwicklung von 1991 bis heute

Entwicklung des Webdesigns: Von HTML & FrontPage zu KI

1989 am CERN (CH): Geburtsstunde des World Wide Web. Tim Berners-Lee entwickelte ein Hypertext-System - Neu war vor allem die Einfachheit und Offenheit: Statt auf bidirektionale Verknüpfungen zu setzen, reichten einseitige Links – jeder konnte auf eine Ressource verweisen ohne Freigaben einholen zu müssen. Berners-Lee schuf dafür die Grundlagen HTTP und HTML, programmierte den ersten Browser und betrieb den ersten Webserver. Sein Ziel war es, ein leicht nutzbares Netz mit „universellen Zugang zu einer großen Sammlung von Dokumenten“ zu ermöglichen. – Ursprünglich gedacht für den Austausch von Forschungsergebnissen... Unsere Zeitreise zeigt die wichtigsten Etappen in der darauf folgenden Entwicklung des Webdesigns: Von HTML zu KI – Und einem daraus resultierenden B2B-Leitfaden für das erfolgreiche Webdesign (Weiterlesen: Webdesign-Entwicklung von 1991 bis heute)


Von HTML & FrontPage zu KI & Designsystemen

Die Geschichte des Webdesigns – und was B2B-Unternehmen heute konkret davon haben

Webdesigner und Programmierer der ersten Stunde werden sich noch gut an die Zeiten noch erinnern, als Websites Zeile für Zeile in pures HTML getippt wurden – oder als FrontPage und Dreamweaver WYSIWYG-Magie versprachen? In gut drei Jahrzehnten hat sich Webdesign grundlegend gewandelt: von Tabellen-Layouts zu responsiven Komponenten, von statischen Seiten zu Headless-Architekturen, von Bauchgefühl zu Core Web Vitals – und jetzt zu KI-Assistenz über nahezu den gesamten Prozess - Und in Kürze wohl auch weit darüber hinaus.

Diese Zeitreise zeigt daraus die wichtigsten Etappen – inklusive Learnings für B2B-Websites aus eben dieser Erfahrung heraus, die heute Leads, Bewerbungen und Anfragen zuverlässig liefern sollen.

1991–1995: Das rohe Web (pures HTML)

Wie alles begann: Vor dem World Wide Web fehlte ein einfacher, schneller und strukturierter Weg, digitale Dokumente auszutauschen und sinnvoll zu verknüpfen. Neben Transportprotokollen brauchte es vor allem eine leicht verständliche Auszeichnungssprache. Genau hier setzte HTML (Hypertext Markup Language) an: Um Forschungsergebnisse standortübergreifend (Frankreich/Schweiz) am CERN zu teilen, startete 1989 das WWW-Projekt. HTML lieferte die gemeinsame Sprache, HTTP den Transport – zusammen ermöglichten sie verlinkte, zugängliche Dokumente. Die erste HTML-Spezifikation erschien am 3. November 1992 - Seiten bestanden im Kern aus einer Überschrift, Text und Links – ohne formatierendes CSS, ohne erweiterndes JavaScript. Ein Layout gab es praktisch nicht, Bilder waren selten und klein. Es wurde auf Inhalt und Orientierung Wert gelegt: . „Was ist das?“ und „Wie kontaktiere ich euch?“ waren die Hauptfragen zu dieser Zeit.

Und hier im Screenshot: Die erste Homepage der Welt (hier live nach dem Querverweis)

Webdesign - Der erste Homepage der Welt

HTML bildet noch heute die Grundlage des Webs, darüber hinaus lieferte diese Phase aber auch wichtige Grundsätze die im Webdevelopment für B2B noch heute weitreichende Gültigkeit besitzen: Klarheit, Struktur und Minimalismus: Eine Startseite, die binnen Sekunden Nutzen, Angebot und CTA erklärt nebst einer schlanken und zielgerichteten Nutzerführung - Nicht zuletzt Branchenprimus Amazon legt noch heute Wert auf eine einfache und intuitive Navigation mit kurzen Klickstrecken...

1996–1999: WYSIWYG & Tabellen-Layouts Was war: FrontPage, Netscape Composer, später Dreamweaver. Layouts wurden mit Tabellen gebaut, mit „Spacer-GIFs“ pixelgenau ausgerichtet. Frames trennten Menü/Content. Problem: Schöne Optik – aber schwer wartbar, zero Semantik, schlechte Barrierefreiheit. Was B2B heute daraus lernt Pixel-Perfektion ist teuer: Lieber flexible, robuste Grids als fragile „Pixel-Schieberei“. Semantik zahlt sich aus: Saubere Struktur bleibt lesbar – für Menschen, Suchmaschinen und KIs. 2000–2004: Webstandards & „Div+CSS“ Was war: Die WaSP-Bewegung pushte Standards. CSS trennte Präsentation von Inhalt. Float-Layouts und Reset-Styles setzten sich durch. Erste CMS gewannen an Bedeutung. Ergebnis: Wartbarkeit, einheitliche Code-Basis, weniger „Tabellen-Spaghetti“. Was B2B heute daraus lernt Trennung von Anliegen: Inhalte gehören ins CMS, Gestaltung in Komponenten, Regeln in Styles. Technische Schulden vermeiden: Ein sauberer Unterbau spart Monate an Pflegekosten. 2005–2009: Web 2.0, Ajax & CMS-Durchbruch Was war: Ajax machte Oberflächen dynamischer. jQuery vereinfachte DOM & Events. WordPress, Joomla, Drupal etablierten Redaktionsprozesse. Shift: Unternehmen konnten Inhalte endlich skaliert pflegen. Was B2B heute daraus lernt Content als Produkt: Ein Redaktionsprozess (Briefings, Freigaben, Taktung) ist Pflicht. CMS mit Augenmaß: Nur so viel Editor-Freiheit, wie das Designsystem erlaubt. 2010–2013: Responsive & Mobile-First Was war: Ein Design für alle Geräte – via Media Queries. Bootstrap & Foundation beschleunigten Prototyping. Webfonts & SVG wurden Standard. Impact: Mobile Nutzung explodierte, Lineale im Screendesign verschwanden. Was B2B heute daraus lernt Mobile-first-Leads: Formulare, CTAs, Kontaktwege müssen auf dem Handy frustfrei funktionieren. Typografie & Lesbarkeit: 17–18 px Body, echte Zeilenhöhe, gute Kontraste – spürbare Conversion-Faktoren. 2014–2017: Komponenten & Performance Was war: React & Vue führten Komponenten ein. Webpack, npm & Co. professionalisierten Build-Prozesse. Flexbox wurde alltagstauglich, SVG-Icons ersetzten Icon-Fonts. Design: Von „Layouts“ zu Designsystemen (Pattern Libraries, Storybook). Was B2B heute daraus lernt Designsystem statt Einzelseiten: Wiederverwendbare Bausteine halten Markenbild konsistent – und beschleunigen Relaunches & Kampagnen. Performance als Feature: Ladezeit ist UX. UX ist Conversion. 2018–2020: JAMstack, Headless & PWA Was war: JAMstack & Headless CMS trennten Frontend vom Backend. Static/SSR/SSG (Gatsby/Next) lieferten Seiten blitzschnell aus. Service Worker ermöglichten Offline- und App-ähnliche Erlebnisse. Vorteil: Sicherheit, Speed, Skalierbarkeit – gerade international und bei Traffic-Peaks. Was B2B heute daraus lernt Integration statt Monolith: CRM, Marketing-Automation, Analytics – sauber entkoppelt, per API verbunden. Skalierbarkeit planen: Von Anfang an CDN, Caching, Bildpipeline denken. 2020–2023: Core Web Vitals & moderne CSS-Power Was war: LCP/CLS/INP machten Performance messbar. CSS Grid, Custom Properties, Tailwind & Co. reduzierten CSS-Schulden. Design Tokens standardisierten Abstände, Farben, Typo. Wichtig: Monitoring wurde Daueraufgabe, nicht Einmal-Projekt. Was B2B heute daraus lernt KPIs definieren: LCP < 2,0 s, INP < 200 ms, CLS < 0,1 – für Startseite und relevante Templates. Tokenisieren: Farben, Spacing, Typo als Tokens – weniger „Hardcodes“, mehr Konsistenz. 2023–heute: KI-Assistenz & „Design-to-Code“ Was ist: KI unterstützt überall – von Research & Copy über Wireframes/Mockups bis zu Code- und A11y-Checks. :has(), Container Queries, Subgrid und Nesting machen CSS nativ mächtiger (weniger JS-Workarounds). Realität: KI ist Assistent, kein Autopilot. Standards, Barrierefreiheit und Review bleiben unverhandelbar. Was B2B heute daraus lernt Schneller iterieren: Varianten testen, Texte und Module vorqualifizieren, dann menschlich kuratieren. Qualität sichern: Automatisierte Checks (A11y/Performance) + menschliche Abnahme (UX/Marke/Inhalt). Was eine moderne B2B-Website heute mitbringen sollte Klares Messaging & IA – in 8 Sekunden Nutzen, Beweis, nächster Schritt. Designsystem & Komponentenbibliothek – wiederverwendbar, dokumentiert, barrierefrei. Performance by Design – Bildpipeline, Fonts lokal, CritCSS, Lazyload, Caching-Strategie. SEO-Fundament – Keyword-Mapping je Template, interne Verlinkung, strukturierte Daten. Barrierefreiheit (WCAG 2.2 AA) – sichtbarer Fokus, Kontrast, sinnvolle ARIA, Tastaturbedienbarkeit. Tracking & Consent – GA4/Matomo-Ereignisse, serverseitiges Tagging optional, DSGVO sauber. Security & Governance – Rollen/Rechte, Backups, Header, Updates, AV-Verträge. Enablement – Redaktionsleitfäden, Styleguide, „Do’s & Don’ts“ für Content. So setzt du KI sinnvoll im Prozess ein (ohne Qualität zu opfern) Kickoff & Research Meeting-Zusammenfassungen, Wettbewerbs-Screens, Persona-Entwürfe. Ergebnis: Fokusliste „Wovon / Für wen / Warum jetzt?“. IA & UX Sitemap-Varianten, Job-/Leistungs-Flows, Microcopy (CTAs, Fehlertexte). Ergebnis: Klickbarer Low/Mid-Fi-Prototyp, der dem Sales-Funnel folgt. UI & Content Farb-/Typo-Tests (Kontrastcheck), Bildideen/Mockups, erste Textentwürfe. Ergebnis: Hi-Fi-Screens, Tonalität konsistent, A11y geprüft. Dev & QA Boilerplate-Snippets (z. B. aria-Patterns), Unit-/E2E-Testvorschläge. Ergebnis: Komponentencode mit Lighthouse/Axe-Report als „Gate“. Launch & Growth Changelogs, Release-Notes, A/B-Hypothesen, Blog-Briefings. Ergebnis: Sprintfähiger Backlog mit Impact-Priorisierung. Mini-Checkliste für deinen nächsten Relaunch Kickoff: Ziele/KPIs steht schwarz auf weiß. IA: Sitemap freigegeben, URL-Schema final. Design: Tokens & Komponenten dokumentiert. SEO: Titel/Meta/Schema in den Templates; Redirect-Plan steht. Performance: LCP/INP/CLS auf Staging gemessen – grün. A11y: Fokus, Kontrast, Tastatur, Screenreader-Sanity-Check. Tracking: Events/Goals dokumentiert, Consent getestet. Go-Live: Backups, DNS, Redirects, Monitoring. Post-Launch: Fehlerlogs, 404-Report, Core Web Vitals 14/30 Tage prüfen. Fazit Webdesign war nie nur „schön“. Es ist die Orchestrierung aus Inhalt, Technik, Prozesse und jetzt KI-Assistenz. Wer Standards ernst nimmt, Performance und Barrierefreiheit als harte Anforderungen versteht und Designsysteme pflegt, baut Websites, die in B2B messbar wirken: mehr Sichtbarkeit, mehr Anfragen, mehr Vertrauen. Wenn du deine B2B-Website in diese Richtung entwickeln willst, helfe ich dir gern – von der Strategie über Design & Content bis zur sauberen Umsetzung inkl. Core Web Vitals und A11y-Check.